Neue Rheinischezeitung - Vor Pogacar und Evenepoel: Skjelmose gewinnt Amstel Gold Race

Köln -
Vor Pogacar und Evenepoel: Skjelmose gewinnt Amstel Gold Race
Vor Pogacar und Evenepoel: Skjelmose gewinnt Amstel Gold Race / Foto: © IMAGO/Nico Vereecken/SID

Vor Pogacar und Evenepoel: Skjelmose gewinnt Amstel Gold Race

Der Däne Mattias Skjelmose hat Straßen-Weltmeister Tadej Pogacar und Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel düpiert und völlig überraschend das Amstel Gold Race gewonnen. Der 24-Jährige vom Team Lidl-Trek setzte sich nach 255,9 km zwischen Maastricht und Berg en Terblijt in einem epischen Finale im Sprint vor den beiden Superstars durch. Der Slowene Pogacar (UAE Emirates-XRG) wurde zeitgleich Zweiter, der Belgier Evenepoel (Soudal Quick-Step) Dritter.

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Pogacar hatte 43 km vor dem Ziel zunächst erfolgreich attackiert. Zwischenzeitlich lag der Vorsprung des dreimaligen Tour-de-France-Siegers bei über einer halben Minute, doch acht Kilometer vor Schluss schlossen Evenepoel und Skjelmose wieder auf. Das Trio belauerte sich anschließend, dann eröffnete Evenepoel den Sprint. Skjelmose, zunächst an dritter Position, rauschte an den beiden Favoriten vorbei. Im Ziel lagen nur wenige Zentimeter zwischen Skjelmose und Pogacar.

"Ich kann es nicht glauben", sagte Skjelmose im Siegerinterview: "Es war sehr hart diese Saison, ich habe meinen Großvater vor etwa einem Monat verloren. Ich wollte ihm diesen Sieg schenken."

Skjelmose verhinderte damit beim wichtigsten Klassiker der Niederlande den perfekten Start Pogacars in die spektakuläre Ardennen-Trilogie. Der 26-Jährige hatte sich das Triple als Ziel gesetzt, nachdem er mit den Siegen bei Strade Bianche und der Flandern-Rundfahrt, Platz zwei bei Paris-Roubaix sowie Rang drei bei Mailand-Sanremo bisher ein starkes Frühjahr gefahren war.

Evenepoel hatte erst am Freitag sein Comeback nach monatelanger Verletzungspause gefeiert und sogleich den Pfeil von Brabant gewonnen.

Bester Deutscher wurde Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty) auf Platz 31 mit über vier Minuten Rückstand. Mathieu van der Poel, zuletzt größter Pogacar-Widersacher, hat eine Woche nach seinem Triumph bei Paris-Roubaix seine Frühjahrssaison beendet.

Bereits am Mittwoch beim Flèche Wallonne und am folgenden Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich kommt es zu den nächsten Duellen zwischen den Ausnahmefahrern Pogacar und Evenepoel. In Lüttich, beim ältesten Klassiker, haben Pogacar (2021, 2024) und Evenepoel (2022, 2023) jeweils zweimal triumphiert.

J.Frank--NRZ